Veganismus und Bienenprodukte

Die Argumente der Veganer

Honig ist nicht Vegan, klar den er wird ja durch Tiere produziert. Allerdings sind die meisten Argumente von Veganern falsch oder beruhen auf Unkenntnis. Eine Veganerseite die solche Pseudoargumente verbreitet ist beispielsweise:

       Carelite: Warum essen Veganer keinen Honig? 10 Gründe, warum Honig nicht vegan ist

Hier mal eine Sammlung der Argumente auf der Seite:

  1. Bienen den Honig für sich selbst machen
  2. Honig ist das Futter der Bienen
  3. Bienen fehlen Nährstoffe, wenn Sie mit Zuckerwasser eingefüttert werden
  4. Man kann als veganer nicht erkennen, ob die Bienen mit Zucker eingefüttert wurden.
  5. Honig ist Bienenkotze
  6. die Honigproduktion ist kräftezehrend
  7. Bienen sind, nachgewiesen, intelligente, fühlende Lebewesen, die Emotionen wie Angst oder Freude empfinden können.
  8. Künstliche Besamung ist gängige Praxis bei Imkern!
  9. Flügelschneiden ist gängige Praxis bei Imkern um Schwärme zu verhindern
  10. Honigbienen in der Massenzucht ausgebeutet werden
  11. Der Genpool wird durch Züchtung verkleinert 
  12. Bienen verletzt werden und sterben
  13. Honig nicht besonders gesund ist
  14. es pflanzliche Alternativen gibt
  15. Wildbienen wichtig für die Artenvielfalt sind
  16. Bienen Lebewesen und keine Ware sind
  17. Wildbienen überlebenswichtig für uns Menschen sind

 

1) Bienen den Honig für sich selbst machen - falsch!

Falsch! Die Bienen werden immer Sommer nur ca. 30 - 50 Tage alt. Die Bienen sammeln den Honig nicht für sich selbst sondern für den Erhalt des Superorganismus indem Sie leben. Denn die Biene die im Sommer den Honig sammelt ist im Herbst bereits gestorben.

2) Honig ist das Futter der Bienen. - falsch!

Honig ist ein Teil der Bienenernährung. Allerdings ernähren sich Bienen nicht ausschließlich von Honig. Eine Sommerbiene ernährt sich meist von Nektar, Honigtau und Pollen.  Von Honig ernährt sich eine Sommerbiene nur in langen Schlechtwetterphasen. Die Winterbienen ernähren sich von Honig und Bienenbrot. Bienenbrot sind eingelagerte Pollen die die Imker in Europa meist nicht ernten.

3) Bienen fehlen Nährstoffe, wenn Sie mit Zuckerwasser eingefüttert werden

Falsch! Das Bienenbrot enthält vor allem Eiweiß und Mineralstoffe. Deshalb fehlen Bienen auch keine Nährstoffe selbst wenn Sie ausschließlich mit Zuckerwasser eingewintert würden. Allerdings ist das meist nicht der Fall. Die meisten Völker werden mit einem Teil Honig eingewintert. Die meisten Imker füttern nur soviel ein - indem Sie im Herbst die Völker wiegen - das die Völker sicher durch den Winter kommen. Und die Bienen werden davon nicht Krankheitsanfällig! Ganz im Gegenteil. Wenn die Bienen zuviel Nektar mit einem hohen Maltoseanteil (Honigtau) sammeln, können die Bienen verstopfung bekommen, die sie letztenendes tötet.

4)  Man kann als Veganer nicht erkennen, ob Bienen zuckerfrei eingewintert werden.

Falsch! Jeder Dementerimker in Deutschland läßt seine Bienen ausschließlich mit Honig im Stock überwintern.

5) Honig ist Biennekotze

Falsch! Ja Bienen produzieren Honig durch Aufnahme und Wiederausscheidung durch Ihren Rüssel. Allerdings hat eine Biene einen sehr großen Honigmagen und einen viel kleineren Verdauungsmagen, der Hinter dem Hon igmagen liegt. Der Honigmagen dient dazu, aus Nektar und Honigtau durch Zugabe von Enzymen und dem Entzug von Wasser Honig zu erzeugen. Verdaut wird ausschließlich im zweiten Magen. Sollte jemals eine Biene Kotzen müssen - ich hab in all den Jahren nie eine Biene kotzen gesehen - würde das ganz ausschauen, als Honig.

6) Die Honigproduktion ist kräftezehrend

Der Prozess der Honiggewinnung aus einem Bienenstock ist für Bienen äußerst stressig. 12 Arbeiterbienen brauchen in etwa ihr gesamtes Leben, um einen Teelöffel Honig zu produzieren₁, den wir in einer Sekunde verschlingen. Stimmt. Allerdings sind wir nicht die einzigen Lebewesen die Bienenerzeugnisse essen. Neben Menschen gibt es in der Natur auch noch:

  • Vögel
    • Spechte
    • Zaunkönige
  • Insekten:
    • Wespen
    • Hornissen
    • Ameisen
  • Säugetiere Jede Von Mäusen bis
    • Mäuse
    • Affen
    • Bären
  • Spinnen und Spinnentiere

die sich von Bienen oder den Bienenprodukten ernähren. Das ist etwas was womit die Bienen lange vor dem Auftreten des Menschen klar kommen mussten und müssen. Die Bienen planen das durch Überproduktion ein.

7) Bienen sind, nachgewiesen, intelligente, fühlende Lebewesen, die Emotionen wie Angst oder Freude empfinden können.

Diese Fragen sind stark philosophischer Natur, die offen gesagt auch für Pflanzen zu klären sind. Z. B. Hat eine Pflanze Angst, wenn Sie durch Feromone anderer Pflanzen warnt, die darauf hin den Gerbstoffgehalt in Ihren Blättern erhöhen um den Fressfeinden die Mahlzeit zu vermiesen? Oder Fühlen Pflanze Freude oder Glück, wenn Sie besamt werden?
Die Intelligenz ist schwer einzuordnen und noch schwerer zu erfassen. Die größten Organismen dieser Erde sind Pilze, die ein riesiges Myzelnetzwerk über ganze Wälder unterhalten. Der größte bekannte Pilz ist ein Halimasch in Oregon, der 9 Quadratkilometer groß ist und dessen Alter auf über 8000 Jahre geschätzt wird. Da wir bis jetzt keine Möglichkeit gefunden haben mit dem Pilz zu kommunizieren, wissen wir nicht, welche Intelligenz sie haben. Oder über welches Wissen sie verfügen. Kann man mit solchem Wissen noch Pilze essen?

 

8) Künstliche Besamung ist gängige Praxis bei Imkern!

Falsch! Künstliche Besamung kommt ausschließlich bei Bienenzüchtern und Bieneninstituten zum Einsatz. Die meisten Imker selbst ein großteil der 200 hauptberuflichen Imker nutzt die Methode nicht, allein schon, weil der Aufwand zu groß ist. Allerdings muß man auch sagen, dass die künstliche Besamung ein sehr wichtige Methode in der Bienenzucht ist, da es sonst sehr schwierig und aufwändig ist, sicher zu gehen, daß man weiß, aus welcher Vaterlinie eine Königin besamt wurde. Die Zucht dient übriegens nicht dazu, die Bienen auf mehr Honigproduktion zu optimieren, sondern hat vor Allem gesundheitliche Aspekte (Varoentolleranz, Amerkanische Faulbrut Resistenz) und man will Inzest verhindern.

Die weitaus meisten Königinnen in Deutschland werden aber nicht  künstlich besamt. Es gibt vier Arten Königinnen zu besammen: 

  1. Die natürliche Besamung, diese entsteht, wenn man bei der Nachzucht die bienen einfach am Stand befruchten werden.
  2. Belegstellenbegattung: Hierbei wird Versucht Bereiche innerhalb Deutschland ausschließlich mit einer Bienenart (z. B. ausschließlich mit Carnica ) zu bevölkern und Ausschließlich wenige Vatervölker auf der Belegstelle zu poflegen, so dass theoretisch die Königinnen nur von diesen Vatervölkern begattet werden können. Da man das nirgends im Deutschland gut hinbekommt, funktioniert das nunja so semi gut.
  3. Inselbegattung: Ist das gleiche Verfahren wie Belegstellenbegattung mit dem Unterschied, das man eine Insel als Begattungareal nutzt. Das Funktioniert relativ gut, ist allerdings auch mit großem Aufwand verbunden. Die Königinnen werden dazu bis zu einer Insel verschickt und nach der Begattung wieder zurückgeschickt. Ein Riesen Aufwand, der Für alle sehr aufwändig ist.
  4. Die oben besprochene Künstliche Besamung,
    wobei man die Bienenkönigin fixiert man in einer Halterung und befruchtet sie dann mit dem Samen von 8-12 Drohnen instrumentell. Ja und dabei werden die Drohnen in der Regel getötet. Allerdings hat dann auch die Drohne Ihre Biologische Aufgabe erfüllt! So hart es auch klingen mag aber Drohnen sind für Bienen nur fliegenede Samenbänke. Die allermeisten Drohnen werden wir nie eine Königin penetrieren. Die Völker produzieren nur so viele Drohnen damit jede Köigin die zum Hochzeitsflug ausfliegt sicher begattet wird! Auch ohne Menschen rechnet die Natur damit dass 99,9% aller Drohnen nicht zum Zug kommen und einfach Sterben. Und im August werden alle Drohnen durch die Völker abgetrieben. Das heißt die Drohnen werden aus dem Stock rausgeschmissen und kein Volk läßt die Drohnen wieder rein. Also, wenn ein Züchter im Jahr vielleicht 1000 Drohnen als Samenspender tötet ist das nur ein minimaler Eingriff in ein Bienenvolk.

 

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