Honig

Honig ist das Bienenprodukt, was jedem sofort einfällt, wenn man nach Bienenprodukten fragt. Seit der Vorzeit ist Honig sowohl als Nahrungs- als auch Genussmittel begehrt. Es ist eines der wenigen Genussmittel, das gesundheitlich unumstritten ist.

Honig enthält neben verschiedenen Zuckerarten und Wasser Enzyme, Vitamine, Aminosäuren, Pollen, Aromastoffe und Mineralstoffe. Durch diese Zusammensetzung gilt Honig für den menschlichen Gebrauch allgemein als gesünder als Haushaltszucker (Saccharose) und ist ein anerkannter Baustein für eine vollwertige Ernährung.

Gut zu wissen, daß

  • Honig ein vegetarisches Lebensmittel ist!
  • Honig seines hohen Zucker- und geringen Wassergehalts sehr lange haltbar ist.

 

Was ist Honig?

Honig ist ein von Honigbienen zur eigenen Nahrungsvorsorge erzeugtes und vom Menschen genutztes Lebensmittel aus dem Nektar von Blüten oder den zuckerhaltigen Ausscheidungsprodukten verschiedener Insekten, dem sogenannten Honigtau. 

 

Honigqualität

Gemäß EU-Verordnung und deutscher Honigverordnung darf dem Honig nichts hinzugefügt und nichts entzogen werden. Damit ist der Honig zu 100 % natürlich. Die Qualität des Honigs ist maßgeblich von der Verarbeitung abhängig. Zu vorderst sind hier Sauberkeit und Hygiene zu nennen. Der dritte Faktor ist Temperatur im gesamten Honigverarbeitungs- und Lagerprozess.Die Honigverordnung definiert die Qualitätskriterien, an die ich mich strikt halte: 

 

  • Honig darf keine organischen Verunreinigungen wie Insektenteile oder Brut und keine anorganische Verunreinigungen wie Sandkörner enthalten. Toleriert werden unvermeidbare, geringe Mengen.
  • Honig darf keinen künstlich veränderten Säuregrad besitzen.
  • Honig darf nicht in Gärung übergegangen sein.
  • Honig darf keinen artfremden Geruch oder Geschmack aufweisen.
  • Der Wassergehalt des Honigs darf maximal 20% betragen.

 

Meine Qualitätsprozess

Sauberkeit fängt bei den Waben an, die ich in meiner Imkerei benutze. Die Waben werden regelmäßig getauscht. Es findet kein Tausch der Waben zwischen Brut und Honigraum statt. Die brutfreien Honigwaben sind maximal 3 Jahre im Gebrauch. Ich tausche j ährlich 30 - 40 % der Waben. Die Rähmchen werden mit Natronlauge gesäubert, bevor wieder neue Zwischenwände eingelötet werden.  Die Zwischenwände beziehe ich von zertifizierten Herstellern. Bei der Ernte achte ich darauf, daß Honigwaben niemals mit Fremdstoffen kontaminiert werden. Alle Verarbeitungsgeräte und Maschinen werden vor der Honigernte gereinigt und soweit möglich desinfiziert. Jedes Glas und jeder Deckel werden bei 60°C vor dem abfüllen gespült. Das gilt auch für fabrikneue Gläser und Deckel. Sowohl die Ernte als auch die Verarbeitung erfolgt bei Zimmertemperatur. Meist fülle ich den Honig direkt nach der Ernte Ab. Nur bei zu großen Mengen Lager ich den Honig in Großgebinden (Eimern und Hobbocks) ein und erwärme ihn auf maximal 35°C wieder zum Abfüllen. Danach werden die Gläser dunkel und trocken gelagert.

 

Fester Honig

Honig ist bei der Ernte meist flüssig. Je nach Zuckersorte kristallisiert der Honig mit der Zeit bis er schließlich fest ist. Für die Neigung zum Kristallisieren ist das Verhältnis von Frucht- zu Traubenzucker (den beiden Hauptbestandteilen) verantwortlich. Ist dies etwa 1 : 1, wie z.B. beim Rapshonig, so erfolgt die Kristallisation innerhalb weniger Tage. Bei den Honigtauhonigen, z.B. dem Akazien- oder Tannenhonig, ist das Verhältnis etwa 1,6 : 1. Dieser Honig bleibt über Monate oder sogar Jahre flüssig.

Kristallisierter Honig ist Qualitätshonig! Wenn ein Honig im Glas vollständig durchkristallisiert - also fest ist - hat der Imker alles richtig gemacht. Insbesondere Kristallblüten zeigen an, dass der Honig sehr langsam und schonend erstarren konnte und nicht überhitzt wurde.

Für die Verarbeitung ist flüssiger Honig natürlich einfacher. Deshalb empfielt es sich den Honig vor der Nutzung wieder zu verflüssigen. Das ist ganz einfach stellen sie den Honig in einem Topf in ein Wasserbad. Die Temperatur des Wasserbads sollte 40°C nicht überschreiten. Lassen Sie den Honig solange drin, bis er sich vollständig verflüssigt ist. dann nehmen sie ihn raus. Der Honig bleibt dann wieder einige Tage oder Wochen flüssig. stellen Sie den Honig nicht mehr kalt und auf keinen Fall in den Kühlschrank!

 

Wer keinen Honig essen sollte

Es gibt nur wenige Menschen, die keinen Honig essen dürfen. Folgende Menschen sollen keinen Honig essen:

 

  1. Kinder unter einem Jahr
    Das Immunsystem von Säuglingen ist noch nicht voll entwickelt. Honig ist ein naturbelassenes Produkt, der in sehr seltenen Fällen Säuglingsbotulismus auslösen kann.
  2. Menschen, mit einem krankhaft schwachwen Immunsystem (Botulismus).
  3. Menschen die eine Immunsupressionstherapie machen (Botulismus).
  4. Während einer Antibiotikabehandlung (Botulismus).
  5. Menschen die auf Zuckerarten wie Trauben-, Fruchtzucker, Maltose, höherwertige Zucker oder andere Inhaltsstoffe allergisch reagieren.

 

Die Sache mit dem Botulismus

Man sollte die Gefahr mit dem Botulismus nicht überbewerten. Prinzipiell wird Botulismus durch das Clostridium-botulinum-Bakterium hervorgerufen. Das Bakterium erzeugt dazu das eigentliche Botulinumtoxin.

Botulismus kommt in zwei unterschiedlichen Krankheitsverläufen vor:

  1. Säuglingsbotulismus
    Ist eine Infektion mit Clostridium-botulinum-Bakterien. Botulismus ist seit einigen Jahren als eine mögliche Ursache für den plötzlichen Kindstod im Verdacht. Eine vollentwickelte Darmflora hat mit den Clostridium-botulinum-Bakterien kein Problem. Die Darmflora entwickelt sich Säuglingen nach der Geburt im ersten Lebensjahres, hier kann es in seltenene Fällen vorkommen, das die Bakterien den Darm besiedeln und die Infektion den Säugling tötet. Allerdings gibt es bis heute keine stichhaltigen beweise, dass je ein Säugling durch Honig sich mit Clostridium-botulinum-Bakterien infiziert hat. Denn diese Bakterien kommen überall vor: Im Staub, Im Erdboden auf der Haut (z. B. auch an der Mutterbrust). Und eine Clostridium-botulinum-Infektion ist sehr selten in der Regel maximal 1 Säugling in Deutschland pro Jahr. Nur in Ausnahmefällen, z. B. wenn die Darmflora durch Behandlung mit Breitbandantibiotika gestört ist, kann es auch bei Erwachsenen zu einer Infektion mit Clostridium botulinum kommen. Alle anderen Fälle sind klassischer Botulismus.
  2. Klassischer Botulismus
    ist eine Lebensmittelintoxikation. Hier vermehren sich die  Clostridium-botulinum-Bakterien meist in nicht fachgerecht hergestellten Fleisch-, Fisch- oder Gemüsekonserven, die der Mensch dann zu sich nimmt. Daher hat das Gift auch seinem Namen: von lateinisch botulus = Wurst. Fälle in den sich das Bakterium in Honig vermehrt hat, sind nicht beschrieben. Gemeldete Fälle - ca. 20 pro Jahr - wurden immer auf Konserven zurückgeführt.

Also ist der Verzehr von Honig für Menschen ohne spezielle Einschränkungen (siehe obige Liste) zur Auslösung eines Botulismus praktisch ausgeschlossen.

 

Quellen